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Rote Kennzeichen

    Rote Kennzeichen sind eine besondere Form von Nummernschildern, die für bestimmte Zwecke und Nutzergruppen reserviert sind. Sie werden häufig an Autohändler, Werkstätten oder Hersteller vergeben und erlauben lediglich bestimmte Fahrten, wie Probefahrten, Überführungen oder Testfahrten nach Reparaturen.

    Es gibt verschiedene Varianten roter Kennzeichen in Deutschland, darunter auch das 07er-Kennzeichen für Oldtimer.


    Wer bekommt ein rotes Kennzeichen?

    Rote Kennzeichen werden hauptsächlich an Autohändler, Werkstätten und Hersteller vergeben. Um ein rotes Kennzeichen zu erhalten, muss der Antragsteller als „zuverlässig“ gelten. Das bedeutet, dass er keine Vorstrafen oder negative Einträge im Fahreignungsregister in Flensburg haben darf. Zu den erforderlichen Unterlagen gehören ein Führungszeugnis, ein Auszug aus dem Fahreignungsregister, ein schriftlicher Antrag mit Begründung, eine Gewerbeanmeldung und eine elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer).

    Welche Fahrten sind mit roten Kennzeichen erlaubt?

    Mit roten Kennzeichen dürfen nur bestimmte Fahrten durchgeführt werden. Dazu gehören Probefahrten für Kaufinteressenten, Überführungsfahrten, Fahrten zur Werkstatt oder Testfahrten nach einer Reparatur. Bei Oldtimern mit dem 07er-Kennzeichen sind auch Fahrten zu Oldtimerveranstaltungen sowie Probe- und Überführungsfahrten erlaubt. Andere private oder gewerbliche Fahrten sind nicht gestattet.

    Wie lange ist ein rotes Kennzeichen gültig?

    Rote Kennzeichen können entweder befristet oder widerruflich zugeteilt werden. Oft wird das Kennzeichen auf ein Jahr befristet vergeben. Die Dauer kann jedoch von der zuständigen Zulassungsbehörde festgelegt werden und ist daher regional unterschiedlich. Es ist wichtig, die Befristung genau zu beachten, da die Nutzung des Kennzeichens nach Ablauf der Gültigkeitsdauer nicht mehr erlaubt ist.

    Was kostet ein rotes Kennzeichen?

    Die Kosten für ein rotes Kennzeichen setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Die Verwaltungsgebühren bei der Zulassungsbehörde betragen in der Regel ca. 200 €. Dazu kommen etwa 20 € für die Schilder. Die jährliche Kfz-Steuer liegt bei rund 46 € für Motorräder und etwa 192 € für andere Fahrzeuge. Außerdem fallen Kosten für die Kfz-Versicherung an, die sowohl Haftpflicht als auch Teil- oder Vollkasko umfassen kann.

    Darf man ein rotes Kennzeichen ins Ausland mitnehmen?

    Rote Kennzeichen sind eine nationale Kennzeichnung für Probe- und Überführungsfahrten und werden nicht in allen Ländern anerkannt. Es gibt jedoch Abkommen mit Österreich, Italien, Dänemark und der Schweiz, die die gegenseitige Anerkennung dieser Kennzeichen erlauben. In anderen Ländern kann es zu Problemen kommen, daher solltest Du Dich vor einer Auslandsfahrt genau informieren. Der Import von ausländischen Fahrzeugen nach Deutschland mit deutschen roten Kennzeichen ist ebenfalls verboten.

    Welche Varianten von roten Kennzeichen gibt es?

    Es gibt hauptsächlich drei Varianten von roten Kennzeichen in Deutschland:

    1. 06er-Kennzeichen: Diese werden an Händler, Werkstätten oder Hersteller vergeben. Sie erlauben nur Fahrten, die in direktem Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb stehen, wie Probefahrten, Überführungen oder Testfahrten.
    2. 07er-Kennzeichen: Dieses spezielle Kennzeichen wird für Oldtimer vergeben. Damit sind Fahrten zu Oldtimerveranstaltungen, Probefahrten, Überführungsfahrten sowie Fahrten zur Reparatur oder Wartung erlaubt. Oldtimer müssen mindestens 30 Jahre alt sein, um dieses Kennzeichen zu erhalten.
    3. 05er-Kennzeichen: Diese werden an technische Prüfstellen oder anerkannte Überwachungsorganisationen vergeben und dienen ausschließlich Prüfungsfahrten. Fahrzeuge mit diesem Kennzeichen dürfen nur für solche Fahrten genutzt werden.

    Wie kann man ein rotes Kennzeichen reservieren?

    Rote Kennzeichen können nicht einfach wie reguläre Kennzeichen reserviert werden. Sie müssen bei der örtlich zuständigen Zulassungsbehörde beantragt werden. Dabei ist ein schriftlicher Antrag mit Begründung des Bedarfs erforderlich. Zudem musst Du verschiedene Unterlagen, wie den Personalausweis, Gewerbeanmeldung und ein aktuelles Führungszeugnis, vorlegen. Die Behörde prüft dann, ob Du die Voraussetzungen für die Zuteilung erfüllst.

    Kann man rote Kennzeichen privat ausleihen?

    Nein, rote Kennzeichen dürfen nicht privat verliehen werden. Die unrechtmäßige Nutzung von roten Händlerkennzeichen kann zu Bußgeldern und Geldstrafen führen. Außerdem riskiert der Inhaber des Kennzeichens den Entzug des roten Kennzeichens durch die Behörde. Wer privat eine Probefahrt oder Überführungsfahrt vorhat, sollte stattdessen ein Kurzzeitkennzeichen beantragen.

    Welche Alternativen gibt es zu roten Kennzeichen?

    Wenn Du keine roten Kennzeichen benötigst oder nicht berechtigt bist, sie zu nutzen, gibt es verschiedene Alternativen:

    1. Kurzzeitkennzeichen: Für private Probefahrten und Überführungen von maximal fünf Tagen.
    2. H-Kennzeichen: Für historische Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und weitgehend im Originalzustand erhalten sind.
    3. Normales Kfz-Kennzeichen: Für den dauerhaften Gebrauch des Fahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr.

    Wie dokumentiere ich Fahrten mit rotem Kennzeichen?

    Mit roten Kennzeichen musst Du ein Fahrtenbuch führen. Darin werden alle wichtigen Informationen zur Fahrt dokumentiert, darunter Kennzeichen, Fahrzeugmarke, Fahrgestellnummer, Datum, Beginn und Ende der Fahrt sowie Name und Adresse des Fahrzeugführers. Zusätzlich ist ein Fahrzeugscheinheft mitzuführen, das von der Zulassungsstelle ausgegeben wird. Die sorgfältige Dokumentation ist wichtig, um die erlaubten Fahrten nachweisen zu können.